Pannen-Survival für E3 mit Schlauch

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  • Ich habe an Motorrädern schon alles Mögliche gemacht, nur Reifen aufziehen kam für mich nie in Frage, war mir immer zuviel Arbeit. ...

    Das Ausbauen der Räder macht für mich die meiste Arbeit. Was beim Reifenwechsel am meisten hilft: Warmes Gummi (Sonne oder Heizlüfter), Spüli, ein Montiergerät, und den Reifenwulst beim ersten Drüberhebeln zu 3/4 Umfang ins Tiefbett drücken, mit Knien, Bauklötzen, Bead buddies oder was auch immer. Und in ganz kleinen Schritten weiter. Dann flutscht das ohne Gewalt drüber. Wenns Gewalt braucht, ist zuwenig Reifenwulst im Tiefbett.

    Lass es dir doch mal von einem Freund zeigen, der Erfahrung hat... Wenn man den Trick raus hat, ist es wirklich easy. Die erste Flanke vom neuen, steifen Reifen kriegst du meistens mit der Hand auf die Felge gedrückt, ohne Werkzeug. Die Geometrie / Umfang des Reifenwulsts ist immer die gleiche, der Trick ist nur die Lage im Felgenbett...

    4 Mal editiert, zuletzt von Alepplew (8. September 2023 um 10:58)

  • Das Ausbauen der Räder macht für mich die meiste Arbeit. Was beim Reifenwechsel am meisten hilft: Warmes Gummi (Sonne oder Heizlüfter), Spüli, ein Montiergerät, und die Reifenschulter beim ersten Drüberhebeln zu 3/4 Umfang ins Tiefbett drücken, mit Knien, Bauklötzen, Bead buddies oder was auch immer. Und in ganz kleinen Schritten weiter. Dann flutscht das ohne Gewalt drüber. Wenns Gewalt braucht, ist zuwenig Reifenschulter im Tiefbett.

    Lass es dir doch mal von einem Freund zeigen, der Erfahrung hat... Wenn man den Trick raus hat, ist es wirklich easy. Die erste Flanke vom neuen, steifen Reifen kriegst du meistens mit der Hand auf die Felge gedrückt, ohne Werkzeug. Die Geometrie / Umfang der Flanke ist immer die gleiche, der Trick ist nur die Lage im Felgenbett...

    Ich weiß schon, wie das geht. Habe aber derzeit auch keinen Platz für solche Aktionen, sonst hätte ich mir gerne von Kern den Hebetisch gekauft. Für die normalen Basteleien kein Problem, aber größere Aktivitäten überlasse ich der Werkstatt. Da ich nicht mehr ganz jung bin, spielt auch das Kreuz dabei eine Rolle :(

  • Statt Hebetisch hab ich Schwerlastanker in der Betondecke und Ratschengurte. Ist mir stabiler, und geht ruck zuck.

    In 40+ Jahren hatte ich ca. 10 x einen Platten. Für die Jüngeren: Pannendienst war in der Zeit vor Mobilfunk keine echte Option :) . Nur ein einziges Mal konnte ich den Schlauch nicht selber vor Ort flicken. Das war ein scharf geschliffener Bohrer der nicht nur den Schlauch, sondern auch den Mantel aufgeschlitzt hatte. Da war Schieben angesagt, netterweise nur ein halber km bis zum Reifendienst und ein Werktag...

    Ansonsten ist mir Motorradfahren ein Stück Freiheit und Autonomie. Da mag ich eben nicht von Pannendiensten, Abschleppern und Werkstattöffnungszeiten abhängig sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Alepplew (8. September 2023 um 12:28)

  • Auch eine Alternative:

    Reifendichtmittel: Alle Infos zu Reifenpannensets (adac.de)

    Große Löcher im Reifen wirst Du - hoffentlich - nicht flicken.

    Mit einem geflickten Reifen wirst Du - hoffentlich - keine "schnelle" Runde fahren.

    Wir wollen ja alle, dass Du hier weiter Deinen Beitrag leistest.

    Meine platten Erfahrungen mit dem Motorrad. 2x Schrauben in den Reifen (verschiedene Reifen und Motorräder) innerhalb von 3 Monaten.

    Beides mal schlug die Werkstatt vor, kann geflickt werden.

    Beides mal wurde - von mir entschieden - neuer Reifen.

    Bei über 200km/h möchte ich Vertrauen in mein Mopped haben.

    kleine Anekdote:

    Ein Mercedes A-Klasse hatte eine Reifenpanne.

    Das ältere Pärchen wollte den Reifen mit dem bordeigenen Reifenpannenset (Dichtmittel und Kompressor) flicken.

    Das - größere - Loch befand sich hinten rechts in der Reifeninnenflanke.

    Der Schaum, welcher durch das Ventil eingespritzt wurde, ist wirkungslos durch das Loch wieder ausgetreten.

    Von hinten sah es so aus, als hätte die A-Klasse weiß unter das Auto geschis... :lachen

    Ich habe für die beiden dann den ADAC gerufen.

  • Ich liege da mit zwei "Plattfüßen" in gut 40 Jahren wohl unter dem Schnitt :). Bei der letzten Panne wr die Decke auf der Felge gewandert und die eingefahrene Drahrklammer hat den Schlauch über gut 15cm etliche Male perforiert. Der Reifenfachbetrieb zu dem mit der ADAC gebracht hatte, konnte zwar das Rad nicht ausbauen und macht eigentlich auch keine Motorreifen mehr, hat aber mit einem entsprechend dimensionierten Landmaschinenflicken den Weg nach Hause gerettet. Die benötigte Anzahl an kleinen Flicken hätte sich in keinem Pannenset gefunden. Also auf der Fernreise in unerschlossene Gegenden zu den Montierhebeln (die im Bordwerkzeug der betroffenen 100RS deutlich kleiner ausfallen, aber auch funktionieren) noch einen Schlauch einpacken. Die Frage ist nur, wo diese unerschlossenen Gegenden noch sind. Na gut, der Mobilfunkabdeckung nach wird man zwar nicht in einsamen Ecken Skandinaviens, aber rund um unsere Hauptstadt schnell fündig. :saint:

  • ...Der Reifenfachbetrieb zu dem mit der ADAC gebracht hatte, konnte zwar das Rad nicht ausbauen und macht eigentlich auch keine Motorreifen mehr, hat aber mit einem entsprechend dimensionierten Landmaschinenflicken den Weg nach Hause gerettet...

    Hallo Clemens, das heisst der ADAC hat dich aufgeladen und in die Werkstatt gefahren? Und die haben den Schlauch bei eingebauten Rad rausgezogen und geflickt? Ehrlich neugierig, ich hatte noch nie mit einem Pannendienst zu tun...

    Danke für den Tip, Ersatzschlauch kommt ins Kit, hinten kann man den dank Einarmschwinge wechseln und für vorne notfalls einen Riesenflicken draus schneiden.

  • ... Große Löcher im Reifen wirst Du - hoffentlich - nicht flicken.


    Mit einem geflickten Reifen wirst Du - hoffentlich - keine "schnelle" Runde fahren...

    Das kommt total auf's Schadensbild an und macht einen Unterschied, ob mit Schlauch oder Tubeless. Eine einfache Perforation (Nagel) in der Lauffläche beschädigt die Karkasse nicht. Da ist der Schlauchflicken eine Vollreparatur, kannst danach auch 200 + fahren.

    Wenn der Mantel angeschlitzt ist oder die walkende Schulter perforiert, kannst mit Flicken höchstens langsam nach Hause humpeln und einen neuen Reifen aufziehen.

    Bei Tubeless sieht das anders aus. Erstens macht das dicke Stopfwerkzeug einen Karkassenschaden, und zweitens kann dir bei hoher Geschwindigkeit der Stopfen rausfliegen. Und dann macht es noch einen Unterschied, ob du das mit Reifenausbau von innen profesionell per Pilz flickst oder ob du unterwegs eine Gummiwurst reinpfriemelst. Beim Auto hat mir eine Werkstatt schon das Flicken eines Hochgeschwindigkeitsreifens abgelehnt, das sei nicht zulässig >160. Beim Motorrad hab ich mit Tubeless keine Erfahrung, würde aber mit einem geflickten tubeless Reifenmantel definitiv nicht 200 fahren (tu ich aber auch ungeflickt mit Schlauch nicht, weil naked Bike :) )

  • Bei einbautem Rad wird eine Werkstatt keinen Reparaturversuch eines Schlauchs probieren. Schon erst recht nicht ohne Motorradbühne und dafür mit Bücken :) Wäre auch wegen der Vielzahn sehr kleiner Löcher nicht gegangen. Möglich war das letztlich nur, weil BMW vor 40 Jahren den Motorrädern mehr Qualitätswerkzeug mitgegeben hat als heute manch einer in der Werkstatt hat. Ich hatte das damals zur Frustbewältigung aufgeschrieben:

    Kardan06
    19. Mai 2023 um 23:39
  • Keiner muss selber flicken, jeder wie er mag. Aber das Gefühl, wenn du eine halbe Stunde nach der Reifenpanne einfach deine Tour weiterfährst, hat was.

    Die Felge sieht danach aus wie neu, aber nur wenn man's kann!

    Dann kann es der im Video wohl nicht, die Felge sieht nicht mehr so frisch aus :geschockt

    Wer keine Ahnung hat, der sollte wenigstens Verwirrung stiften. :alki-boys

  • Ist wohl eher ein kultureller Unterschied. Er hebelt ohne Felgenschoner den Reifenwulst übers Felgenhorn, das gibt Macken. Manchen Bikern ist das ganz furchtbar, anderen total egal. Plastikstreifen dazwischen = keine Macken. Hat aber nix mit dem Abdrücken des Reifenwulstes zu tun.

  • Meinen letzten Platten hat ich 1994 auf einer Piste in Australien :denk

    Hattest du das ADAC Kärtchen dabei oder hat dich ein Farmer auf seinen Pickup gepackt? Reifen flicken im Outback down under stell ich mir ziemlich schweißtreibend vor, und dann noch auf der falschen Strassenseite...

    Wenn deine Platten-Lotterie den Regeln von meiner folgt, dann bist du statistisch bald mal fällig :freak

    2 Mal editiert, zuletzt von Alepplew (9. September 2023 um 11:24)

  • Schweißtreibend, auf jeden Fall, aber 2 Montiereisen, ein Liter Wasser und ein Päckchen Flickzeug waren ausreichend :bier

    Wer keine Ahnung hat, der sollte wenigstens Verwirrung stiften. :alki-boys

  • Mit was für einem Motorrad warst du in Australien unterwegs? Ich nehme an, es war eines, dessen Bereifung pistentauglich und damit schrauberfreundlicher als ein 180/55 Sportreifen mit verstärkter Karkasse war. Was die Leistung keinesfalls schmälert. :thumbup: